Die Smaragdinseln

Im 4. Jh.v.u.Z. verließ eine Expedition eines einzelnen Schiffes unter dem Kommando eines Karthagers namens Himilko, einem Verwandten Hannos, das Mittelmeer um nach Norden zu segeln, wobei die britischen Inseln als Ziel angenommen werden. Obwohl keine zahlreichen Zeugnisse gefunden wurden, scheinen phönikische oder phönikischstämmige Karthager öfters sowohl in Irland als auch in Britannien gelandet zu sein um dort Erze einzuhandeln.
In Cornwall wurden Zeugnisse von phoenizischen Seefahrern gefunden, allerdings ist man sich nicht sicher, ob es sich um eine oder mehrere Gruppen gehandelt hat. Fest steht jedoch, daß u.a. die Waliser offenbar Handelsbeziehungen zur Levante hatten.


Fast zur selben Zeit wie Himilko, verließ Pytheas Massilia und segelte entlang der gallischen Küste nach Norden, wobei er mit Sicherheit Britannien, Irland und die Orkneyinselgruppe sah und offenbar auch betrat. Er gab ihnen die Namen "Smaragdinseln". Auf seiner Expedition nach "Ultima Thule" erreichte Pytheas möglicherweise auch Island. Nach seiner Rückkehr wurden seine Berichte und Aufzeichnungen sowie die Schilderungen seines Begleiters Dionisos belächelt und verhöhnt. Jahrhunderte später erst sollten sich seine Aufzeichnungen über Strömungen, Küstenlandschaften und seine nautischen Angaben bewahrheiten und somit belegen, daß er tatsächlich die britischen Inseln gefunden und sogar betreten hatte.

Aus den Sagen und Ueberlieferungen geht hervor, daß die Smaragdinseln eine von den levantischen Händlern u.a. wegen der Goldvorkommen, der Eisenschmiedkunst und diverser Kleidungsstücke sowie einer bermerkenswerten Schmuckfertigungskunst geschätzte Handelsregion war. Gleichermaßen sollen schon die Firbolg über den Seeweg mit diversen Mittelmeervölkern Handel betrieben haben. Dies dürfte eigentlich nicht verwundern, da sie von Herkunft her offenbar aus dieser Region stammten und der Weg über das Wasser ihnen ergo keineswegs fremd war. In Bezug auf die Dé Danann und die Milesier darf man evtl. dasselbe behaupten.

Spekulationen

Neben mehr oder weniger gesicherten Daten und Fakten gibt es in der Berichterstattung über die antike Seefahrt auch zahlreiche Spekulationen, die andeuten, daß in der Geschichte der Seefahrt entweder riesige Löcher klaffen oder sogar willentliche Unterschlagungen vorgenommen wurden.
Was die Besiedlung Britanniens und Irlands anbelangt, so kann man mit großer Sicherheit davon ausgehen, daß die Invasionen zumindest zu einem Teil über den Seeweg erfolgten, und dies lange vor den Jahre 0, womöglich schon um die 3000 v.u.Z. herum. Interpretiert man die Herkunft jener Invasoren, so sind sie relativ leicht im östlichen Mittelmeerraum anzusiedeln, bzw. von dort aus losgesegelt. Sie kamen in Flotten und man darf annehmen, daß ihre Schiffe schon entsprechend seetüchtig waren. Dementsprechend dürfte die Herkunft u.a. der Partholonen, der Nemedier, der Firbolg und der Thuata Dé Danann in den mittleren bis östlichen Teil des Mittelmeeres verlegt werden, während die Milesier - enstprechend halbhistorischen Quellen - in Generationen von Aegypten über eine oder mehrere Etappen nach Iberia und von dort aus nach Irland kamen. Welcher Abstammung sie waren, bleibt wohl Spekulation, daß sie aber über den Seeweg kamen, bleibt nach wie vor wahrscheinlich.

Diese These deckt sich auch mit den ihnen allen zugeschriebenen Handels- und Seefahrtskenntnissen (Firbolg) und ihren Ackerbaukünsten (Patholonen) sowie handwerklicher Fertigkeit (Dé Danann), alles menschliche Kenntnisse und Fertigkeiten, welche die Levante schon sehr früh zu einem multikulturellen und internationalen Umschlagplatz machte. Möglicherweise kam die landwirtschaftliche Erfahrung derer aus der Region "des fruchtbaren Halbmondes" - zu der das Siedlungsgebiet der Phöniker zählte - über den Seeweg mit Invasoren aus der Levante zu den Insel- und Festlandkelten, die zu dieser
Zeit noch als landwirtschaftliches Rückzugsgebiet galten.

Die Kelten benutzten noch vor der Zeitwende ihre Curraghs, teilweise aus Holz und Häuten bestehenden Schiffe, die sie in der Küstenfahrt und beim Fischfang einsetzten. Später dann, aber sicher noch vor der Zeitwende, gingen sie auf das Holz im Schiffsbau über und entwickelten zeitgleich mit den Nordvölkern hochseetüchtige Segel- und Ruderschiffe, die sie weit über Island hinaus möglicherweise bis nach Grönland, Neufundland und weiter südlich an die Küste des amerikanischen Kontinents brachten.
Entsprechende Funde in den USA und Ländern aus Mittel- und Südamerika weisen unzweideutig auf Landungen und Invasionen aus Europa hin, auf Kelten, Wikinger, denkbar sind auch Phönizier und Etrusker.
Iro-schottische Mönche sollen auf Missionsfahrten wohl mehr irrtümlich als gewollt, in Nordamerika gelandet sein.
Die Templer sollen nach ihrer Auflösung und der Hinrichtung der meisten von ihnen auf ihrer Flucht auch nach Süd- und Mittelamerika gekommen sein. Die Menge der archäologischen Funde in Nord- Mittel- und Südamerika ist regelrecht überwältigend und weist nicht nur auf europäische Landungen oder solche aus der Levante hin, sondern an der Westküste ebenfalls auf Besuche aus asiatischen Regionen wie beispielsweise China.
Steinkreise, Wandmalereien, Hügelgräber und Kunst- sowie alltägliche Gebrauchsgegenstände nebst Münzen legen Zeugnis ab, daß lange vor Kolumbus schon "irgendwer" aus der Alten Welt "drüben" gewesen ist, und das möglicherweise schon etliche 2000 Jahre früher als Kolumbus.

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