Modred

Medraut oder Medrod

Allein schon die Namensveränderungen des Mordred sagen etwas aus über seine Rolle in der Artus-Saga. Er, der zuvor noch Medraut oder Medrot gerufen wurde, später dann in einer moralischer ausgericheten Version der Sage fortan Mordred hieß, ein Name der phonetisch von vorneherein übel klingt, sollte wohl den Charakter des bösen Königswiedersachers noch deutlicher unterstreichen.

Mordred ist natürlich auch eine legendäre Figur des Sagenkreises um König Artus. Nach den verschiedenen Quellen war er entweder ein Neffe oder der Sohn von Artus, in der sogenannten "unordentlichchen Sagenversion" gar der in Inzest mit seiner Halbschwester Morgan le Fay gezeugte Sohn Arturs.

Über die Abstammung von Mordred gibt es drei Versionen:
Die erste berichtet, dass er ein Sohn von Lot Luwddoc, König von Gododdin (in späteren Fassungen von den Orkney Inseln), und seiner Frau Morgause, einer Halbschwester mütterlicherseits von Artus, gewesen sei.
In der zweiten war Mordred ein Sohn von Artus und seiner Schwester Morgause, der von Lot adoptiert und aufgezogen wurde.
In der dritten Variante waren Artus und seine zweite Halbschwester Morgan le Fay (die Fee) die Eltern von Mordred. Da Morgan Le Fay unverheiratet war, adoptierten ihre Schwester Morgause und ihr Mann Lot das Kind und zogen es als ihr eigenes auf.

Der Magier Merlin weissagte in einer der Sagen „daß Mordred eines Tages auf Artus Thron sitzen würde“. Später wurde er einer der Ritter an Artus Tafelrunde und geriet in Konflikt mit Lanzelot. Die Gründe hierfür differieren in den verschiedenen Fassungen der Sage: Einerseits waren Lanzelot, als bester Ritter und engster Freund von Artus, und Mordred, als dessen Sohn oder Neffe, Konkurrenten um die Nachfolge des Königs. Andererseits war Lanzelot als (vermeintlicher oder tatsächlicher) Geliebter der Königin Guinevere eine ideale Zielscheibe um Artus mit seinen Rittern zu entzweien.
In einer unbekannteren Variante waren Lanzelot und Mordred auch Konkurrenten um die Gunst der Königin Guinevere.

Mordred soll zwei oder dreimal verheiratet gewesen sein: Zuerst mit Guinevak (Gwenhwyvach), einer jüngeren Schwester von Guinevere (Gwenhwyfar).Danach mit Cwyllogm, einer Prinzessin von Gynedd. Als drittes mit Guinevere selbst nach Artus Tod. Von einer seiner Gemahlinnen soll er Vater von Zwillingssöhnen namens Melehan und Melou gewesen sein.
Der dramatische Höhepunkt der Artussage ist Mordreds Verrat am König. Auch hier gibt es mehrere Varianten der Erzählungen:
In einer setzte Artus nach Gallien (Frankreich) über, um dort Verbündete zu unterstützen oder um nach Rom zu ziehen. In einer anderen führte er Krieg gegen Lanzelot um dessen (vermeintlichen) Ehebruch mit Guinevere zu rächen. Mordred wurde von Artus als sein Statthalter in Britannien eingesetzt. Dieser nutzte diese Position und Artus Abwesenheit um seine Macht auszubauen. Schließlich erklärte er Artus für tot, und setzte sich selbst auf den Thron. Grundlage hierfür könnte eine schwere Niederlage von Artus in Gallien gewesen sein, von der teilweise berichtet wird. In einer der vielen Spielarten der Geschichte heiratet Mordred die Königin Guinevere.
Der Verrat oder die Niederlage in Gallien zwangen König Artus nach Britannien zurückzukehren. Dort soll es zwischen den beiden Heeren von Artus und Mordred zur Schlacht von Camlann gekommen sein, in deren Verlauf Artus von Mordred tödlich verwundet und Mordred von Artus getötet wurde. Die beiden Söhne Mordreds Melehan und Melou sollen noch versucht haben den Thron an sich zu reisen, wurden aber von Lanzelot und Bors erschlagen.

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