Zeitalter

Die Hallstattzeit
(800 - 480 v.u.Z.)
Die Hallstatzeit ist eine Untereinheit der Eisenzeit. Da keine Schriftzeugnisse überliefert sind, ist unbekannt, welche Sprache die Hersteller der charakteristischen materiellen Kultur sprachen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden sie oft als Illyrer bezeichnet, inzwischen ordnet man sie gerne "den" Kelten zu. Ob eine Gleichsetzung von materieller Kultur, Sprache oder gar biologischer Abstammung möglich ist, gilt inzwischen jedoch als fraglich. Die Hallstattkultur wurde nach den Funden im Ort Hallstatt, in der Nähe von Salzburg (Österreich), benannt und steht für die Periode der älteren Eisenzeit. In Hallstatt wurde 1846 von Johann Georg Ramsauer ein ausgedehntes Gräberfeld aus der Zeit um 600 v. Chr. entdeckt. Die Funde werden inzwischen dem östlichen Hallstattkreis zugerechnet. Die Hallstattkultur ist in westlichen Ungarn, der Tschechischen Republik, Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Ostfrankreich verbreitet. In dieser Zeit lässt sich eine deutliche Hierarchisierung der Gesellschaft feststellen, die sich besonders in reich ausgestatteten Bestattungen unter Grabhügeln, wie etwa dem Grab von Hochdorf an der Enz (Baden-Württemberg) teilweise mit der Beigabe von Wagen und Pferdegeschirr niederschlägt. Funde von griechischer Keramik, etruskischen Bronzegefäßen in reichen Gräbern und in befestigten Siedlungen auch massaliotische Weinamphoren beweisen Kontakte mit dem Mittelmeerraum, vermutlich über die Route Massillia und dem Rhonelauf. Eisen wird in der Hallstattzeit noch spärlich verwendet und setzt sich erst in der La Tène-Epoche durch. Funde spezieller Pferdetrensen und von Dolchen mit durchbrochenem Griff belegen für Hallstatt C1 Kontakte mit der Steppenzone (Thrako-Kimmerischer Horizont) (siehe Thraker, Kimmerer). An die Hallstattzeit, die auf die Spätbronzezeit bzw. die Urnenfelderkultur folgte, schließt sich die La-Tène-Zeit an.
Die La-Thène-Zeit
(ca. 400 vuZ - 100 nuZ)
Die LaTènezeit ist eine Epoche der keltischen Kultur der jüngeren Eisenzeit, die auch etruskische Einflüsse hat. Als La-Tène-Zeit oder La-Tène-Kultur bezeichnet man die materielle Kultur der mittleren und jüngeren Eisenzeit in Mitteleuropa (bis zum Nordrand der Mittelgebirge) (ca. 480 v. Chr. bis – je nach Region – 40 v. Chr. bis 0). Sie entwickelte sich aus der nordwestalpinen Hallstattkultur unter Einfluss aus dem mediterranen Raum als eigenständige Kunst- und Kulturform, die mit den historisch belegten Kelten identifiziert wird. Als charakteristisch können vor allem die keltischen Kunstformen gelten. Der Bestattungsritus war sowohl regional und auch zeitlich unterschiedlich. Im Westen und Süden des Verbreitungsgebiets herrscht zunächst die Leichenbestattung vor, im Norden und Osten Leichenverbrennung. In einigen Regionen konnte darüber hinaus für eine gewisse Zeit (wahrscheinlich im 4. Jahrhundert v. Chr.) auch ein Nebeneinander von Körper- und Brandbestattung nachgewiesen werden. Durch die weite Verbreitung und die regionalen Unterschiede kann kein „allgemeingültiger“ Abriss der La-Tène-Kultur und ihrer Sitten gegeben werden. Es ist vielmehr notwendig, verschiedene Regionen gesondert zu betrachten.
Verbreitung
Kulturelle Elemente der La-Tène-Zeit werden in Frankreich, der Schweiz, Österreich und im mittleren und westlichen Deutschland gefunden. Abwandlungen kommen gelegentlich auch in Nord- und Ostdeutschland vor.
Geschichte
Die La-Tène-Kelten entwickelten sich unter dem Einfluss etruskischer und anderer mediterraner Einflüsse seit Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. aus der Hallstattkultur, wobei besonders die Regionen an ihrem Nordwestrand (Hunsrück-Eifel- und Marne-Mosel-Region) sowie am Dürrnberg (Österreich) durch hervorragende Bestattungen auffallen. In diesen drei Regionen ist die Frühkeltische Kultur in herausragenden Gräber und anderen Funden des 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. besonders deutlich fassbar. Vor wenigen Jahren (ab 1994 wurde ausgegraben) wurde das Ensemble von Glauberg in Hessen (ca. 30 km nord-östlich von Frankfurt am Main) zum Prototyp eines frühkeltisch-latènezeitlichen "Heiligtums" des 5. Jahrhundert v. Chr.. Neben zwei Prunkbestattungen mit Goldbeigaben und mutmaßlichen Importen unter einem Grabhügel fanden sich vier lebensgroße Figuren - eine davon fast vollständig - die wahrscheinlich zu einem heiligen Bezirk gehörten. Nach dem 4. Jahrhundert v. Chr. fanden bei den Kelten große Wanderungsbewegungen statt. Die keltischen Einwanderer in der Po-Ebene Norditaliens plünderten Rom um 390 v. Chr.. Während des 3. Jahrhunderts v. Chr. stießen sie in das Donaubecken bei Daker (Makedonien), Griechenland und Galatien vor. Für 281 v. Chr. sind militärische Erfolge der Kelten in Makedonien belegt. In Frankreich wird die dortige La-Tène-Kultur nach römischer Überlieferung als "Gallier" bezeichnet. Sie hat insoweit einen Sonderstatus, als sie aus römischen Quellen lebendig wird und das "Verschwinden" der rechtsrheinischen Kelten um einige Jahrzehnte überdauert. Die Römer trafen hier seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. auf Kelten. Die anschließenden Kämpfe im Gallischen Krieg zogen sich bis zur Schlacht bei Alesia 52 v. Chr. hin (Vercingetorix).(Quelle: Wikipedia)

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