Die Christianisierung der Inselkelten wird Anfang des ersten Jahrtausends angesetzt und dauerte wohl einige Jahrhunderte, bis sie in dem Sinn abgeschlossen war, als sich die britische Bevölkerung und die Irlands mehrheitlich zur römischen Kirche bekannten. Weshalb die Umstellung von einer polytheistischen Weltanschauung auf die römische Eingottreligion überhaupt funktionnierte, wird noch immer diskutiert. Wahrscheinlich ist es der Verdienst der missionierenden Mönche, die Kelten „angepaßt„ zu haben, denn die doch recht krude Methode der römischen Bischöfe neue „Mitglieder„ zu rekrutieren, wäre bei den offenbar auf sakralem Gebiet ziemlich festgelegten Kelten auf Granit gestoßen. Also arbeitete man „im team„ und was herauskam, war alles andere als ein Volk hehrer Christen, sondern wohl eher eine christlich-heidnische Völkergemeinschaft, die mit den „jesu-itischen„ und machtpolitischen Religionsprinzipien Roms – die seinerzeit auch noch in sehr kleinen Kinderschuhen steckten - nicht sehr viel am Hut hatte. Dies läßt sich allein schon aus der sagenumwobenen Figur des „Merlin„ herauslesen, dessen Stellung „zwischen den Stühlen zweier Religionen„ illustriert, inwiefern die Briten und Iren die römisch-christliche Weltanschauung aufgenommen hatten.
Joseph von Arimathäa
Die Reise von Nahost nach Britannien ist erwiesenermaßen schon lange vor dem Jahre 0 möglich gewesen, wie aus den Schriften der Phöniker hervorgeht, die in Britannien einliefen um Erze und Metalle zu finden und das mehrere Jh. vor der christlichen Aera.
Daß Joseph von Arimathäa – entsprechend einigen Legenden sogar in Begleitung des Kindes oder jungendlichen Jesus – nach Britannien gereist sein könnte, wäre also den damaligen Umständen gemäß nicht unmöglich gewesen. Diese Reise hätte dann entsprechend der damaligen Zeitrechnung noch vor dem Jahre 20 n.u.Z sein müssen, da Jesus ab seinem 20. Lebensjahr schon in den Berichten seiner Heimat auftaucht.
Heimlich wird auch angenommen daß Joseph – aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung und seiner engen Verbindung zur Familie des Christ, insbesondere zu dessen Mutter Maria – möglicherweise der leibliche Vater des Jesse gewesen sein könnte. Also ein Ausflug von Vater und Sohn ?
Den Druiden sei der Christ nicht fremd gewesen, da sie u.a. einen Gott Esus verehrt hätten. Eine Zeit lang habe der Christ in einem selbsterrichteten Heim in der Nähe von Glastonbury gelebt, dann sei er weitergezogen, vielleicht nach Cornwall, wo ein Brunnen – der „Jesus Well„ – ihm gewidmet worden sei.
Wie dem auch sei, ob Joseph von Arimathäa nach seiner wunderbaren Befreiung aus dem Verlies durch Jesus (Nikodemusevangelium) oder durch den Engel Gabriel (Gamalielevengelium) mit dem Gralsbecher (siehe auch: Merlin) von Jerusalem nach Gallien und anschließend nach Britannien reiste auf der Suche nach Avalon, bleibt nach der herkömmlichen Historienschreibung unbestätigt. Die Mythen freilich sind da großzügiger.
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis soll der „greise„ Josef seiner Heimat den Rücken gekehrt haben.
Anno 63 n.u.Z. soll er mit dem Apostel Phillip in Gallien missioniert haben. Phillip schickte den „alten Mann„ zusammen mit dessen Schwager Bron mit seinem Sohn Alan und weiteren neun Begleitern nach Britannien. (Joseph müßte um diese Zeit mindestens um die 100 Jahre auf dem Buckel gehabt haben, war also nicht den damals entsprechenden Kriterien gealtert, sondern im Gegenteil noch recht rüstig). Er und seine Begleiter hätten den Gral nach England gebracht und dort in Glastonbury, in Somerset, eine kleine Kirche gegründet. (Diese Kirche brannte 1184 ab und wurde durch die Abtei ersetzt, die im Jahr 1539 von König Heinrich (engl. Henry) VIII. zerstört wurde, und von der heute nur noch die Ruinen erhalten sind.) Dort sollen sie gelebt haben und auch gestorben sein.
Spätere Legenden erzählen, Josephs Leichnam sei unter Karl dem Großen von Jerusalem in die Benediktinerabtei Moyenmoutier (Dep. Vosges, Nordost-Frankreich) übertragen worden und einer seiner Arme werde als Reliquie im Petersdom aufbewahrt. Das würde voraussetzen, daß Josephs Leichnam zuvor von Glastonbury nach Jerusalem überführt wurde.
Es gibt aber noch etliche Versionen, darunter die des Geschichtsschreibers Matthaeus Parisiensis (+ um 1257) und die eines Benediktinermönch aus dem 13. Jahrhundert (möglicherweise derselbe ? ) Sie berichten, die Schale (der Gral) sei 1247 nach Britannien gekommen. Sie sei dieselbe gewesen, derer sich Jesus beim Abendmahl bediente und mit der Joseph das Blut Jesus (saint gral - sang real) am Kreuz aufgefangen habe.
Ene weitere Sage befördert den Gral nach Josephs Tod in Glastonbury von dort nach Carbonek auf die Burg des Fischerkönigs.
Diese Schale wurde in zahlreichen Legenden als Heiliger Gral zum Gegenstand der Suche vieler Ritter. Besonders berühmt ist die Gralssuche der Ritter der Tafelrunde des König Artus. Sie machten es sich zur heiligen Aufgabe, den Gral zu suchen, aber nur Galahad war es vergönnt, das Heiligtum zu schauen. Danach sei der Gral spurlos verschwunden.
Apostel und Päpste
Neben Joseph von Arimathäa soll auch noch der hl. Paulus in Britannien zu Werke gewesen sein. Wie schon bemerkt sind die Mythen großzügig in der Auslegung, besonders wenn sie von Rom und der erst viel später langsam anlaufenden Poetisierung der Inselkelten und ihrer Mythologie „angepaßt„ wurden. So soll Caractacus´ Vater vom hl. Paulus in Rom persönlich bekehrt worden sein und als Greis noch nach Britannien zurückkehren um dort das Wort Gottes zu verbreiten. Er wurde Bran genannt, sei der „einzige wahre Bran„ gewesen und stünde im Gegensatz zu den anderen „heidnischen Fabelwesen„ gleichen Namens.
Diese und andere Initiativen der Kirche, das keltische Heidentum zu verballhornen, fruchteten jedoch nicht und es sollte noch bis Ende des 2. Jh. dauern, bis der römische Bischof offenbar selbst nach Britannien kam (Eleutherius – 12. In der Reihe der von den Aposteln Petrus und Paulus eingesetzten Bischöfen) Ein britannischer König namens Lucius habe ihn in einem Schreiben darum gebeten, Christ werden zu dürfen. Diese Geschichte beruht jedoch nachweislich auf einer Verwechslung mit Agbar IX., den König von Edessa in Mesopatamien, der sich ebenfalls Lucius nannte und in dessen Dokumenten seine Burg „Britium Edenessorum„ heißt und wobei die Namensteile „Britium„ und „Lucius„ die Verwechslung bewirkt haben könnten. Des weiteren schien der britannische Lucius lediglich ein Stammeshäuptling mit einem recht unbedeutenden römischen Amt gewesen zu sein und nicht mit dem anderen Lucius identisch.
Nichtsdestotrotz heißt es, daß der britannische Lucius getauft worden sei und in der Folge in größeren Städten (zu jener Zeit allenfalls Oppidas) Bischofssitze eingerichtet habe, was aufgrund seiner hypotetischen Verfügungsgewalt, die ihm von Römern durch die Besetzung zwangsläufig aberkannt worden wäre, gar nicht möglich war.
Der erste reale „Einzug„ des Christentums soll sich im 1. Jh. in den Sechzigern (also quasi mit den Römern) zugetragen haben und zu der Zeit hätte sich schon ein Männerorden (der von Joseph ?) in Glastonbury befunden. Eine Kirche im Sinne eines gebauten Gotteshauses (von Joseph oder seinen Leuten erbaut ?) war aber zu dieser Zeit dort nicht bekannt. Es wäre aber denkbar, daß sich dort schon ein „gottenhausähnliches„ Gebäude befunden hat, da – was nachweislich ist – dort eine Kirche (Bauform unbestätigt) 1184 abbrannte, sie also auch irgendwann einmal (auf einer Ruine) erbaut worden sein mußte.
Offiziell und nominell wurde Britannien zusammen mit dem ganzen Römischen Reich im 4. Jh. christlich, obwohl es in Britannien vergleichsweise wenige Kirchen gab, die man auch als solche betiteln konnte und die Briten, Kumbrier und Kymris allenfalls eine ihrem Erleben entsprechende „Mönchskirche„ kannten. Wie gesagt, Britannien und Erin waren nominell christlich geworden, es sollte aber noch lange dauern bis der neue Glaube das keltische Heidentum gänzlich verdrängen konnte. Später dann brachte es prominente Persönlichkeiten hervor, wie u.a. den hl. Patrick, den hl Willibrord, die Heiligen Ninian und Columba und etliche andere Missionare mehr.
Beziehungen und Fälschungen
In der Mythologie heißt es, daß die ersten Druiden Nachkommen der Thuata Dé Danann waren und eigentlich von Danu abstammen, wobei man sich dann fragen darf, woher Amairgen – der Druide der Milesier – seinen Titel und seine Kenntnisse hatte. Insgesamt ist das Entstehen des Druidentums bislang rein spekulativ und deshalb besonders gefährdet, von selbsternannten Neo-Druiden zu ihrem persönlichen Zweck und Image verballhornt und ihren eigenen Bedürfnisse und Wunschvorstellungen „angepaßt„ zu werden.
Vergleichen wir die großen Relgionen und Doktrinen, so stellen wir fest, das sich alle Offenbarungsreligionen auf ihre „Zeit des Anfangs„ berufen, ein Phänomen, das es in den heidnischen Religionen und mythischen Erzählungen nicht zu geben scheint. Allein, diese „Zeit des Anfangs„ liegt bei den bekannten Offenbarungsreligionen wie dem Christentum und dem Islam ebenso in nebulöser Vergangenheit oder in der „Nacht der Zeit„ wie das Werden des Druidentums. Einerseits wirft man den Anhängern des druidischen Heidentums vor, sich auf nichts als fragmentarische und mythische Überlieferungen berufen können, also ergo auf Spekulation – andererseits aber wird galant unterschlagen, daß der tatsächliche Begründer des Christentums, nämlich Paulus (und ausnahmslos alle nachfolgenden Erleuchteten), seine Begegnung und Erfahrung mit Jesu genauso wenig belegen kann, sie ergo genau so hypothetisch und spekulativ sind, wie die Niederschriften des Koran, der die Predigten seiner Propheten genauso „überliefert„ und unvollkommen wiedergibt.
Weder Jesus noch Mohammed haben etwas Schriftliches hinterlassen und würden sich zusammen mit den Druiden wohl wie Kreisel in ihren Gräbern drehen, wüßten sie, was ihre Nachfolger aus ihren Lehren gemacht haben.
Jesus „beruft„ sich in seinen nicht existenten Schriften auf Moses und Mohammed in seinen ebenso nicht existenten Schriften auf Abraham, ergo berufen sich beide auf ihre „Zeit des Anfangs„ und zudem auf Figuren die zu einem großen Teil genauso symbolisch, mythisch und mystisch erscheinen wie die Tuatha Dé Danann.
Es ist wohl eine von den großen Religionen der Erde klammheimlich unterschlagene Erkenntnis, daß ohne die Kraft des Glaubens die „Zeiten des Anfangs„ der Offenbarungsreligionen einer eingehenden Überprüfung genauso wenig standhalten würden, wie die Überlieferung oder die Mythen der Heidenvölker, in unserem Fall der Iren, Waliser, Korner, Pikten und Britannier.
Dem Druidentum wird vorgehalten, die Texte bezüglich ihrer Religion wären spät entstanden, seit der römischen Okkupation erst einmal gesammelt und dann bei der Niederschrift logischerweise entstellt, abgeändert, angepaßt und zudem mangelhaft übersetzt worden. Diese Kritiker aus christlichen Kreisen müssen sich als Gegenargument gefallen lassen, daß ihre Texte zum Christentum erst sehr lange nach dem Tod ihres Hauptprotagonisten (Jesus) erst einmal in aramäischer Sprache aufgezeichnet, ins Griechische übersetzt und dann aus dem Griechischen ins Lateinische übertragen wurden. Von dem aramäischen Urtext als Glaubensdokument darf man da doch wohl nicht mehr reden.
Nach der Johannesapokalypse kommen die Paulus-Briefe und dann um einiges später erst die Evangelien als Erklärung dazu, wobei von den offenbar an die 80 Evangelien deren nur vier zurückbehalten wurden. Während Konzilen wurde die eigentliche Doktrin festgelegt und etliche tiefgreifende Änderungen an den christlich-jüdischen Texten und Überlieferungen vorgenommen. Aus der religiösen Jesusgeschichte wurde eine kathechetische, den Bedürfnissen und Machtansprüchen Roms angepaßte Religion. Nach dem Sieg des Christentums wurden mittels kleiner redaktioneller „Verbesserungen“ einige leidige „Unpäßlichkeiten“ unter den Tisch gekehrt.
Man darf also frei sagen, daß weder die ursprünglichen Niederschriften des Islam noch die des Christentums wahrhaftiger oder schlicht glaubwürdiger sind als die Überlieferungen des Druidentums oder auch der griechischen Religion oder einiger fernöstlicher Weltanschauungen.
Dies will nicht heißen, daß das Druidentum die Religion sei und alle anderen lediglich oder vielleicht Plagiate. Es heißt bloß, daß jene, die das (insel)keltische Heidentum als „Höhlenreligion„ oder schlicht als „Götzendienerei„ abtun, sich darauf besinnen sollten, daß ihre Religion – deren Authentizität sie nicht anzweifeln – auch keinen wertvolleren Hintergrund und keine bessere „Entstehungswahrheit„ zu bieten hat; falls es eine solche für jedwede Religion dieser Erde überhaupt gibt. Es ist nur fair, den keltischen, den irischen (und walisischen) Überlieferungen denselben Wert einzuräumen wie den anderen – auf genau so wackeligen Beinen stehenden – (Welt)Religionen.
Ebenso wie in den anderen Religionen, entdecken wir in den Lehren und Riten des (insel)keltischen Glaubens einen gewissen Dualismus; die Gegenüberstellung von Diesseits und Jenseits, der diesseitigen Welt und der Anderswelt (Himmel und Hölle). Auch diese Menschen war auf der Suche nach ihrer eigenen Spiritualität, ihrer Herkunft, ihrem weiteren Schicksal. Das Matriarchat hat in der Diskussion seine Bedeutung, da es vor der Umwälzung der animistisch-heidnisch erlebten in eine ökonomische und auf Besitztum ausgerichtete Welt, in ausnahmslos allen Ur-Religionen dieser Erde maß- und gesetzgebend war, so auch in den Traditionen jener Weltanschauungen, die sich später im Christentum zusammenfanden und unter die Fittiche eines modifizierten Schöpfergottes, den Allvater der Welt gestellt wurden, dessen Befugnisse und Macht freilich von Menschen, die sich (wiederum spekulativ) auf ihn berufen, auf Erden verwaltet werden.
Vielleicht ist es das kollektive menschliche Gedächtnis, das mittels einer Art von Transmittern in jedem Menschen die Ahnung an die „Zeit des Anfangs„ wachhält, die Details aber im Nebel versunken sind. Jedenfalls hat es seine Ursache, daß die Kelten und insbesondere die Iren wenig Probleme hatten, das Christentum anzuerkennen und in einem Gemisch mit alten Traditionen und Riten aus ihrem religiösen Schatz zu übernehmen.
Vielleicht lag es aber auch zum Teil daran, daß Rom sich in Bezug auf Britannien und Irland einigermaßen im Hintergrund hielt und es mehr oder weniger den entsandten Mönchen und sehr oft gebürtigen britannischen und irischen Bischöfen überließ, die Kirche auf den Inseln aufzubauen, unter teilweiser Berücksichtigung der lokalen und regionalen Gepflogenheiten und – auf Ratschlag des Augustinus – unter Miteinbeziehen des äußerlich Sakralen (Bauten, Orte usw.) und der Würdenträger des Druidentums in die jesu-itische Weltanschuung.
Trotz des „Sieges„ haben sich die römischen Kirchenväter nie geschämt, sich (wie viel später auch noch in anderen missionierten Ländern wie Afrika oder Südamerika) über das primitive heidnische Treiben jener „Barbaren und Vandalen„ lustig zu machen und beim gläubigen Volk als „Abgesandte des Teufels„ hinzustellen, die dazu bestimmt seien, alle gläubigen Christen vom rechten Weg abzubringen. Auf ihr Geheiß und später mit ihrer Billigung wurden Mythen redaktionnel verarbeitet, verfälscht und einige sogar frei erfunden - um jeden Preis christlich-kompatibel. Dies zeigt sich u.a. anderem an den Schilderungen des „Merlin„, der - vom ursprünglichen Mythos abgeleitet - in ein „Halbwesen„ verwandelt wurde, das vom Teufel selbst gezeugt ward, um die Menschen auf der Erde zu seinen Gunsten zu beeinflußen.
Der christlich angehauchten Sage nach war er der keltische Gegenspieler des Erlösers, vom Teufel selbst gezeugt, also der „böse Magier„ und Stellvertreter Satans, der am Ende dann aber an seiner eigenen Kunst scheitert, weil eben das Gute (die Christlichkeit) obsiegen muß. Daß dies nicht die ursprüngliche Sage sein kann, läßt sich dadurch belegen, daß die Kelten keinen „Teufel„ und keine vergleichbare Figur in ihrem Pantheon kannten. Hier haben die Chronisten und Poeten des frühen 2. Jahrtausends ihre literarischen Finger im Spiel gehabt, nach dem Motto: was nie war, muß neu erschaffen werden. Rom und die ihm eigene Folklore schufen ein Heidentum, das ihrem politischen Machtstreben in die Hände spielte, das aber vom tatsächlichen Heidentum der Frühzeit und wie es gelebt wurde Äonen weit entfernt war. Aus ihrer Weltsicht entstand der menschenfressende Heide und das dankbar mit dem Kopf nickende Negerlein, das bis heute noch in den Kirchen zur Weihnachtszeit die Hand zwecks milder Gabe aufhält – zum Wohle der heiligen Mutter Kirche.
Ich sehe die Figur des Merlin daher eher so wie es Geoffrey Ashe ausdrückt: „(...) eine Gestalt des Übergangs, die einen Fuß in beiden Welten hat, auf gewisse Weise ein Christ, aber gleichzeitig auch ein Druide„.
Vielleicht hatten alle - Christen und Heiden – seit frühest denkbaren Zeiten ihre Füße in beiden Welten, so daß es dadurch möglich war, sie später sozusagen „unter einen Hut„ zu bekommen.
Saint Patrick
Nationalheiliger von Irland und Island. Er wurde in der Endphase der römischen Besatzung als Sohn eines wohlhabenden Dekurio und Diakons um 389 in Bannaventa Bermiae in Britannien geboren und starb am 17. März 461 in Irland. Der urprüngli- che Name von Patrick war Maewyn, und er soll als Kind heidnisch erzogen worden sein (?).
Plündernde Iren verschleppten ihn im Alter von 15/16 Jahren von dem Landgut seines Vaters, das an der Mündung des Severn lag und brachten ihn schließlich 405 als Sklaven nach Irland. Dort wandte der sich dem Christentum zu. Nach etwa sechs Jahren soll ihm ein Engel verkündet haben, dass er fliehen soll. Er wagte die Flucht und verbrachte daraufhin zwölf Jahre in einem Kloster in Auxerre (Frankreich) wo er zum Priester ausgebildet wurde und den Namen Patrick annahm. Genaueres ist nicht über ihn bekannt. Alles was man weiß, stammt aus den, von Patrick selbst verfassten Texten Confessio und Epistola sowie aus französischen und irischen Annalen, die aber oft ungenau verfasst sind und sich widersprechen.
Er berichtet später in seinen Bekenntnissen (der Confessio), daß er durch Träume und Gebete die schwere Flucht überstanden habe und auch, daß ihn weitere Träume dazu veranlaßt hätten, trotz der erlittenen Pein wieder nach Irland zurückzukehren und das Christentum zu verbreiten.
Er sollte einen großen Anteil an der Missionierung der grünen Insel hin zum christlichen Glauben erlangen. Seine „Mission„ war von großem diplomatischen Geschick geprägt. Regionalen Königen und Würdenträgern tritt er mit Ehrerbietung und Geschenken gegenüber, bindet sich selbst aber nie durch Geschenke an eine andere Person. Vornehmlich im Westen und Nordwesten Irlands liegen die Orte von Patricks Wirksamkeit. Um 444 lässt er sich als Bischof in Armagh nieder.
449 soll er sich für vierzig Tage - wie einst Mose am Sinai - zum Fasten auf den heutigen Croagh Patrick, in der Grafschaft Mayo zurückgezogen haben. Jede Nacht sei ein Engel gekommen, um ihn nach seinen Wünschen zu fragen; Patrick habe erbeten, im Jüngsten Gericht selbst über die Iren urteilen zu dürfen; als dieser Wunsch abgelehnt wurde, habe er gedroht, den Berg nie mehr zu verlassen, worauf der Engel ihm eingeräumt habe, „seit den Aposteln hat es keinen Mann gegeben, der mehr zu bewundern sei„, weshalb der Wunsch erfüllt wurde.
Sein Wirken wurde mit viel Skepsis betrachtet. Die keltischen Druiden gehören sicherlich zu seinen schärfsten Gegnern aber auch die Kirche in Britannien begegnet ihm mit wenig Wohlwollen.
Nach einem Überfall des englischen Fürst Coroticus auf Irland, bei dem auch Anhänger von St. Patrick getötet werden, leitet Patrick in seiner Epistola die Exkommunikation des Coroticus ein, was zu einem schweren Zerwürfnis mit der englischen Geistlichkeit führen sollte. Nach Meinung des englischen Klerus hatte ein irischer Bischof kein Recht dazu, einen englischen Fürsten zu exkommunizieren. Ebenso nutzten Sie die Gelegenheit, um die Bischofswürde des ungeliebten Patricks in Frage zu stellen.
Zu diesem Zeitpunkt verliert sich das gesicherte Wissen über Patricks weiteres Leben. Nur sein Todesjahr ist wieder in etwa bekannt. Er starb wahrscheinlich ca. 461 oder 491 (nach unbestätigten Mutmaßungen) in Armagh.
Viele Mythen und Legenden ranken sich um ihn. Beispielsweise wird die Tatsache, daß in der irischen Tierwelt keine Schlangen vorkommen, ihm zugeschrieben. Die Legende sagt, daß er die Schlangen von Irland nach England vertrieben haben soll. Ebenso erzählt die Sage, daß er den Iren an den Blättern des Klee ( dem Shamrock ) die Dreifaltigkeit erläutert habe.
Heute ist St. Patrick der Nationalheilige Irlands. Der irische Nationalfeiertag am 17. März – der „St. Patricks-Day„, wird jedes Jahr von Millionen Iren, in aller Welt gefeiert. Die Ursprünge dieses Festes lassen sich bis ins 7. Jahrhundert zurückverfolgen.
Saint Columba
Columba (auch Colum) stammt aus Donegal, wo er gegen 521 zur Welt kam. Von der Familie zum Kirchenmann wahrscheinlich vorgesehen, besuchte er eine von St. Finnian in Moville am Strangford Lough geführte Schule. Entsprechend des hervorragenden Rufes des irischen Klerus, genoß Columba auch eine gute Ausbildung. Nach einem Zwischenfall, wo es um die Kopie eines Dokuments ging und es zu fehdenartigen Auswüchsen kam, begab sich Columba in ein selbstauferlegtes Exil. 563 brach er mit seiner Gefolgschaft in See und kam nach Iona (oder Hi), eine kleine Insel vor Mull, wo er eines der später berühmtesten Klöster des Christentums erbaute.
Von dort aus missionnierte er bei den Pikten und Skoten.
Auf einer seiner Reisen soll er auch am Loch Ness angelangt sein und dort das plötzlich aus dem Wasser auftauchende „Monster„ allein nur durch seine Stimme in Schach gehalten haben, wodurch er einem seiner Begleiter das Leben rettete.
Ihm wird auch nachgesagt, daß er Aedan, dem König von Dalraida voraussage, daß dessen Sohn Arthur im Kampf fallen würde. Auf einer Synode im Jahr 575 setzte er sich gegen den Vorschlag ein, die filid oder bairds abzuschaffen und erreichte auch, daß Frauen nicht zum Dienst als Kriegerinnen herangezogen werden durften.
Columba starb in Jahre 597 und hinterließ in Iona sein Werk, das auch weiterhin das nördliche Zentrum der keltischen Christenheit blieb.
Saint Willibrord
Heiliger und angelsächsischer Missionar. Geboren wurde er 658 im südlichen Nordhumbrien (Deira), wohl Anfang November und starb kurz nach seinem vollendetem 81. Lebensjahr am 7. November 739 in Echternach/Luxemburg. Willibrords Vater Wilgils stammte aus einem adligen angelsächsischem Geschlecht. Der Name von Willibrords Mutter wird nirgends in den Quellen überliefert.
Um 664 wurde er Klosteroblate in Ripon, wo Wilfrid von York sein erster Lehrmeister war. Mündig geworden, legte er mit 15 Jahren (um 673) die Profeß ab und empfing das Mönchshabit. Wilfrid, ein eifriger Verfechter der römischen Tradition, mußte in den Auseinandersetzungen mit den iroschottischen Bräuchen 678 sein Bistum York verlassen und appellierte an den Papst. Im selben Jahr wurde Willibrord definitiv vom Eifer der Pilgerschaft Gottes erfaßt und verließ die nordhumbrische Heimat. Wie zahlreiche seiner Amtskolleen aus Britannaien, begab er sich nach Irland. Im Kloster Rathmelsigi (identifiziert als Cluain Melsige, heute Clonmelsh, Co Carlow) traf er die angelsächsischen Landsleute Egbert und Wigbert. Dort reifte der Plan, dem friesischen Volk das Christentum zu verkünden. Später ging nach Luxemburg und gründete in dem Grenzstädchen Echternach die nach ihm benannte Basilika.
Saint Ninian
Der in Schottland wohl ebenso wie St. Columba bekannte Missionar St. Ninian wurde im Jahre 360 in Nordhumbrien geboren. Während seiner Missionszeit errichtete er am Ufer des Solway in Withorn ein Mönchskloster, von wo aus er seine Bekehrungsreisen zu den Pikten und Britanniern unternahm. Er starb im Jahr 432.
Saint Kentigern
Geboren im Jahr 518 in Culross am Fife wurde er auch unter dem Nickname Saint Mungo bekannt. Als Gründer der Kathedrale von Glasgow wurde er auch dort nach seinem Tod im Jahre 613 beigesetzt.
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